Fachgruppe Wein und Obst
Vorsitzende
Mag. Elsa PATZL-FISCHERLEITNER
Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau
Wiener Straße 74, A 3400 Klosterneuburg
Tel.:++43 (0) 2243/37910-227 Fax.:++43 (0) 2243/26705
e-mail:
Ziel:
Den im Bereich Wein- und Obstbau tätigen Institutionen soll eine objektive Plattform zum Austausch von Informationen und Erfahrungen geboten werden. Im Einklang mit internationalen Entwicklungen (z. B. Europäische Union, Office Internationale de la Vigne et du Vin (OIV), Codexkommissionen, Int. FruchtsaftUnion (IFU)) sollen Analysenverfahren für Wein, Früchte und Fruchtprodukte verbessert bzw. neu entwickelt werden. Die für die Weinbegutachtung wichtigen Kennzahlen hinsichtlich Analysenvergleichbarkeit und Toleranzen wurden und werden im Rahmen von Ringanalysen ermittelt. Zur Unterstützung der Qualitätssicherungssysteme in den Institutionen können auch anonymisierte Interlaborvergleiche angeboten werden. Neue analytische, technologische und anbauliche Erkenntnisse sowie gesetzliche Bedingungen sollen im Rahmen von öffentlich zugänglichen Fachgruppensitzungen vorgestellt und erörtert werden.
Entwicklung der Fachgruppe und deren Aufgaben:
Bereits in den sechziger Jahren wurden unter dem damaligen FG-Vorsitzenden HR DI. W. KAIN Analysenmethoden getestet, verbessert und entwickelt. Die umfangreichen Tätigkeiten mit dem Ziel der Koordinierung und Vereinheitlichung der weinchemischen Analysentätigkeit mündeten schließlich 1979 unter dem Vorsitz von HR Dr. J. SCHNEYDER in der Herausgabe des "Methodenbuches für Weinanalysen in Österreich". Eine besonders ereignis- und aufgabenreiche Zeit begann für die Fachgruppe mit dem Glykolskandal 1995. Während des Fachgruppenvorsitzes von HR Dr. J. BARNA konnten die kontrolltechnischen Probleme gelöst und die analytischen Kapazitäten der amtlichen Untersuchungsanstalten ausgeweitet und modernisiert werden. Mit der Übernahme des Vorsitzes durch HR Dr. R. EDER im Jahr 1997 wurde der informelle Charakter der Fachgruppe durch Veranstaltung einer problemorientierten Tagung verstärkt. Es werden seitdem Ringanalysen zur Eignungstestung von neuen Analysenmethoden sowie zur Leistungsüberprüfung (anonymisiert und vertraulich) der Teilnehmer organisiert. Durch Einladung von Labors aus Deutschland, Italien, Schweiz, Luxemburg, Ungarn, Slowenien, Tschechien konnte die Teilnehmerzahl auf rund 20 gesteigert werden. Da die Fragestellungen bei Obstverarbeitungsprodukten oftmals denen von Wein ähnlich sind, wurde im Jahr1999 auch der Bereich Obstbau-Obstverarbeitung miteinbezogen. Mit der Umwandlung der ALVA zu einem eingetragenen Verein im Jahr 2004 wurde die Vernetzung der Fachgruppe Wein & Obst mit den anderen Fachgruppen der ALVA noch verstärkt, vor allem im Bereich Mikrobiologie-Molekularbiologie, Boden-Pflanzenernährung und Phytomedizin. Bei den Fachgruppentagungen wird zum Wissenstransfer ein sehr umfangreiches Programm auf wissenschaftlicher Basis zu aktuellen Forschungsthemen im Wein-und Obstbau, in Kellerwirtschaft und Obstverarbeitung, sowie betreffend chemischer Analytik und Qualitätskontrolle angeboten.
Ausblick:
Als bewährter Organisator von international anerkannten Ringanalysen kann die FG einen wertvollen Beitrag zur Qualitätssicherung von Labors im Bereich Wein und Obst leisten. Heikle Fragestellungen z. B. bei der Weinbegutachtung können objektiv diskutiert werden. Die Vortragsveranstaltung bietet eine gute Gelegenheit, neue Forschungsergebnisse zu präsentieren. Die Fachgruppenleitung stellt ein Bindeglied zu internationalen Gremien dar. Es besteht enge Zusammenarbeit z. B. mit der OIV, der IFU und der Codexkomission betreffend Analysenmethoden, Qualitätsstandards und gesetzlicher Grenzwerte. Abschließend kann festgestellt werden, dass alle in der FG vertretenen Organisationen durch den engagierten Einsatz ihrer Mitarbeiter großen Anteil an der Qualitätssteigerung des österreichischen Weines hatten und auch weiterhin haben werden.